24. November 2023
Daniel Strauss

„Ein ausgeprägtes Gefühl für Sprache ist im Umgang mit KI unerlässlich“

KI-Tools sind in vielen Branchen auf dem Vormarsch. Damit sie gute Ergebnisse liefern, braucht es Menschen, die wissen, wie man mit künstlicher Intelligenz kommuniziert. So wie Daniel Strauss – er arbeitet als Prompt Engineer bei der Agentur i22.

Werksgelände: Was macht man eigentlich als Prompt Engineer?

Daniel Strauss: Als Prompt-Engineer trage ich die Verantwortung für das Steuern von Large-Language-Models wie ChatGPT. Meine Hauptaufgabe besteht darin, KI-Initiativen im gesamten Unternehmen zu koordinieren, um sicherzustellen, dass sich solche Sprachmodelle nach unseren Erwartungen verhalten und für verschiedene geschäftliche Kontexte anpassbar sind. Ich arbeite eng mit den technischen und operativen Teams zusammen, um die Effizienz und Effektivität unserer KI-Systeme zu optimieren.

Welche Erfahrungen oder Talente sollte man für den Job mitbringen?

Ein ausgeprägtes Gefühl für Sprache ist unerlässlich, da sich die Tätigkeit hauptsächlich um den Umgang mit großen Sprachmodellen dreht. Die Rolle ist oft sehr kommunikativ; es geht darum, zwischen verschiedenen Teams KI-Initiativen zu koordinieren und zu kommunizieren. Ein technisches Grundverständnis ist von großem Vorteil. Programmierkenntnisse helfen dabei, technische Fragen besser zu verstehen und Prompts effizienter zu testen.

Was reizt Dich an Deinem Beruf?

Dieser Beruf bildet für mich die ideale Schnittstelle zwischen Geisteswissenschaften und Technologie, ein Bereich, nach dem ich mich immer gesehnt habe. Ich wollte nicht zwischen meinen kreativen Leidenschaften und einer Karriere als reiner Programmierer wählen müssen. Die Arbeit mit generativer KI ermöglicht es mir, beides zu integrieren und dabei an der Spitze der aktuellen technologischen Möglichkeiten zu arbeiten.

Die Steuerung von generativen KI-Systemen erfordert nicht nur ein solides technisches Verständnis, sondern auch ein ausgeprägtes sprachliches Feingefühl.

- Daniel Strauss

Was sind die größten Herausforderungen in Deinem Job?

Die größte Herausforderung besteht darin, Wissen aus verschiedenen Domänen zusammenzuführen. Die Steuerung von generativen KI-Systemen erfordert nicht nur ein solides technisches Verständnis, sondern auch ein ausgeprägtes sprachliches Feingefühl. Die richtige Balance zwischen diesen Aspekten zu finden, ist eine spannende, aber große Herausforderung. Hinzu kommt die rasante Entwicklung im Bereich von KI, die kontinuierliche Weiterbildung und Anpassung erforderlich macht.

Was war Dein bisher größter Flop im Job, und was hast Du daraus gelernt?

Mein bisher größter Flop war die Übernahme eines Projekts ohne ausreichende Kenntnisse der spezifischen Anforderungen, was zu einer längeren Projektverzögerung führte. Gerade in diesem Bereich habe ich unterschätzt, wie komplex die Anforderungen waren und wie wichtig ein tieferes Verständnis für das spezifische Fachgebiet ist. Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt, wie wichtig es ist, vor Projektbeginn eine gründliche Anforderungsanalyse durchzuführen und sicherzustellen, dass alle notwendigen Ressourcen und Kenntnisse vorhanden sind, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Tipps

Daniels Tipps für den Nachwuchs

Experimentiert mit KI. Traut euch, eigene Projekte zu starten und an realen Herausforderungen zu arbeiten, um ein Verständnis für Möglichkeiten und Grenzen zu erlangen. Die Angst vor dem Unbekannten sollte euch nicht hindern, sondern motivieren, mehr zu lernen und zu entdecken.

Daniel Strauss

Daniel Strauss

… ist Promt Engineer bei der Agentur i22. Seine Aufgabe besteht darin, der künstlichen Intelligenz möglichst klar und präzise mitzuteilen, was man von ihr möchte. Die richtige Eingabeaufforderung (engl. „prompts“) kann dabei helfen, relevantere Antworten der KI zu erhalten.

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